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So lässt sich die Strategie beim Spielen verbessern

Können, Köpfchen, Konzentration – ohne gewisse Grundvoraussetzungen geht nur selten etwas. Das betrifft das Gaming genauso wie andere Lebensbereiche. Aber auch hier gibt es ein paar Tipps und Kniffe, wie dem Erfolg gezielt auf die Sprünge geholfen werden kann.

So lässt sich die Strategie beim Spielen verbessern
(Quelle: pixabay.com / geralt)

Das fängt bei auf mathematischen Wahrscheinlichkeiten beruhenden Kartenspielen an. Ein Beispiel ist Blackjack, bei dem der Zocker nur gegen den Dealer antritt und das Ziel ist, so nahe wie möglich an die Punktezahl 21 heranzukommen, ohne diese zu überschreiten und zugleich mehr Punkte als der Dealer zu haben. Weil festgelegt ist, dass der Dealer eine weitere Karte nehmen muss, wenn er 16 oder weniger auf der Hand hat und ab 17 nichts mehr nehmen darf, gibt es Tabellen mit Wahrscheinlichkeiten. Wer diese kennt und sich zudem aufs Kartenzählen versteht, so dass er weiß, welche hohen Karten nicht mehr im Spiel sind, kann seine Chancen zwar nicht komplett steuern, aber deutlich erfolgreicher kalkulieren.

Das Wissen um Wahrscheinlichkeiten und lohnenswerte Hände ist auch beim Pokern ein wichtiger Faktor, um auf Dauer Erfolg zu haben. Größen unter den Spielern wie der Weltmeister von 2011 im Texas Hold‘em, Pius Heinz, setzen dabei auf Datensammlung und schonungslose Selbstanalyse, um unter anderem herauszufinden, wo sie trotz starker Hand ausgestiegen waren, bei einer schwachen Hand zu lange im Spiel geblieben sind, wann sie sich haben bluffen lassen und wer im Gegenzug auf ihre Bluffs hereingefallen ist.

Gerade für Anfänger ist es schwierig, einzuschätzen, welche Karten vielversprechend genug sind, um einen Einsatz zu wagen und welche von vornherein keine guten Chancen bitten. Ein nützliches Hilfsmittel, um Einblick darein zu bekommen, ist ein Poker Rechner, der die Wahrscheinlichkeiten vorhersagt. Zwar werden nur wenige Zocker bereit sein, darauf zu warten, dass ein Mitspieler mal kurz Kalkulationen auf seinem Handy oder Tablet studiert, aber wer sich beim Online-Spiel sämtliche Züge notiert, kann diese anschließend eingeben und so lernen, wann und wo er welche Blätter falsch eingeschätzt hat.

Auch bei Videogames lässt sich die Erfolgschance mit etwas Köpfchen und Übung zu seinen eigenen Gunsten verändern. Die meisten Shooter-Spiele setzen auf Reaktionsvermögen und Zielgenauigkeit. Diese Eigenschaften werden zwar ohne regelmäßiges Üben nie ihren Höchststand erreichen, aber manchmal genügt schon eine bessere Einstellung der Maus, um vom Mittelmaß in die Spitzenklassen aufzusteigen.

So lässt sich die Strategie beim Spielen verbessern
(Quelle: unsplash.com / Bruno Yamazaky)

Dabei empfiehlt es sich, die Maus auf die verschiedenen Spiele individuell abzustimmen. Mit dem bevorzugten Game sollte dabei angefangen werden. Um das Fadenkreuz so zuverlässig wie möglich einzustellen und so die Trefferwahrscheinlichkeit zu optimieren, sollte eine 180-Grad-Drehung im Spiel auch einer 180-Grad-Bewegung mit der Maus entsprechen. Dann können sich Arm und Maus aufeinander einstellen, um das so genannte Muskelgedächtnis zu trainieren.

Dabei wird das Fadenkreuzverhalten von drei Faktoren bestimmt: den Windows-Zeigereinstellungen, dem dpi-Setting der Maus, das im Treiber zu finden ist, und der eigentlichen Mausempfindlichkeit im Spiel. Dabei gibt es allerdings auch in den Games Unterschiede. Zu den wichtigen gehört, ob die Zeigerbeschleunigung oder Empfindlichkeit veränderbar ist. Weil die Windows-Beschleunigung in den neueren Versionen nicht gleichmäßig ist und sich daher negativ auf ein konsistentes Mausverhalten auswirken kann, lautet die Expertenmeinung, diese Option nicht zu nutzen. Das gleiche gilt für die Optionen für Zeigerbeschleunigung oder Mouse Smoothing in manchen Spielen, die möglichst ausgeschaltet werden sollten.

Bei den dpi-Werten heißt es nicht, mehr ist mehr. Erfahrene Spieler setzen häufig auf eine Abtastrate von 400 bis 800 dpi, die bereits ein extrem genaues Zielen erlauben. Sehr hohe dpi-Zahlen können hingegen leicht zu Frust führen, vor allem, wenn Spiele in ihren Menüs die eigene Einstellung für die Empfindlichkeit der Maus ignorieren und die Treffer ganz woanders landen als geplant.

Die eigene Reaktionsschnelligkeit macht ebenfalls einen Unterschied, selbst wenn es nur Bruchteile von Sekunden sind. Außer der idealen Einstellung der Maus und dem notwendigen Training der Bewegungen lässt sich auch das eigene Reaktionsvermögen verbessern.

Mit den Augen fängt es an. Die durchschnittliche Reaktionszeit auf visuelle Reize liegt zwischen 240 und 280 Millisekunden – ein Unterschied, der so nicht wahrnehmbar ist, aber beim Videogame zwischen Sieg und Niederlage ausmachen kann. Geübt werden kann die schnellere Verarbeitung der Reize im Gehirn unter anderem durch Spiele mit raschen Farbwechseln zwischen Rot und Grün oder plötzlich auftauchenden, sich bewegenden Objekten. Nicht umsonst haben Gamer insgesamt meist eine bessere Reaktionszeit als Nichtgamer – sie sind auf diese Wechsel bereits vorbereitet.

Sport kann ebenfalls helfen, weil Bewegung mental entspannt, während dem Körper und vor allem dem Gehirn mehr Sauerstoff zugeführt wird, was die Konzentration schärft. Allerdings kommt es auf die Art des Sports und die Dauer an, damit der Körper nicht stattdessen ermüdet ist. Dabei gilt, dass jeder Gamer für sich selbst feststellen muss, wie und wieviel er sich vor einem Game bewegen will, um anschließend so konzentrationsstark und reaktionsschnell wie möglich zu sein. Wer zu viel sportelt, schüttet Stresshormone wie Cortisol aus, die das Reaktionsvermögen negativ beeinflussen können.

Auch die Ernährung trägt ihren Teil bei, wenn es um die geistige und körperliche Ausdauer geht. Wasser ist als Getränk optimal, und der Flüssigkeitsspiegel sollte aufrecht erhaten werden, um nicht plötzlich schlapp zu machen. Ein zu leerer oder zu voller Bauch sind ebenfalls nicht gut für eine konsistente Leistung. Blaubeeren oder Studentenfutter aus Haferflocken und Nüssen sind eine gute Idee, um zwischendurch schnell Energie und Hirnpower zu snacken. Das gilt für eher langsame Spiele wie Blackjack und Poker genauso wie für schnelle Shooter-Games wie CS:GO oder Call of Duty.

Diese Kniffe können zwar den Erfolg nicht garantieren, aber sie sorgen dafür, dass der Zocker so gute Chancen wie möglich hat, es in den Club der Sieger zu bringen.