Welche praktischen Vorteile ergeben sich durch zweiten SIM-Einschub?
Bei vielen Smartphones im Einsteiger- und Mittelklassebereich gehört eine Dual-SIM-Funktion bereits zur Grundausstattung. Dabei handelt es sich um ein Gerät, welches mit zwei SIM-Karten verwendet werden kann. So lässt sich beispielsweise über eine SIM-Karte im mobilen Datennetz surfen; die andere wird für die Telefonie verwendet. Welche Vorteile resultieren aus dieser Technik und was gibt es für Unterschiede bei den Geräten?
Active vs. Standby
Bei der Wahl des passenden Smartphones muss zunächst zwischen Dual-Standby und Dual-Active unterschieden werden. Dual-Standby-Geräte halten beide SIM-Karten empfangsbereit, aktiv nutzen lässt sich aber jeweils nur eine der beiden Karten. Diese Tatsache ist darauf zurückzuführen, dass nur ein Modem vorhanden ist, sodass eine Datenübertragung jeweils nur mit einer SIM-Karte erfolgen kann. Anders bei Dual-Active-Smartphones: Hier lassen sich beide SIM-Karten vollkommen unabhängig parallel verwenden. Beachtet werden sollte in diesem Zusammenhang allerdings auch, dass diese zusätzliche Funktionalität auch mit einem höheren Akkuverbrauch einhergeht. Das Senden und Empfangen von Daten gehört zu den Aufgaben, die mit dem höchsten Energieverbrauch bei einem Smartphone verursachen.
Welchen Vorteil bietet Dual-SIM?
Zudem sollte natürlich die Frage beantwortet werden, welchen praktischen Vorteil Dual-SIM bietet. Hier sind verschiedene Anwendungsfälle denkbar: so kann es bei Urlauben außerhalb der EU sinnvoll sein, eine günstige Prepaid-SIM im Ausland zu kaufen und darüber mobil zu surfen. Gleichzeitig ist es aber noch möglich, über die Nummer der anderen SIM-Karte erreichbar zu sein. Auch bei der Trennung zwischen privaten und geschäftlichen Gesprächen ist ein Dual-SIM-Smartphone hilfreich; auf die Mitnahme eines zweiten Gerätes kann verzichtet werden. Bei vielen Smartphones lässt sich auch problemlos einstellen, dass bestimmte Rufnummern den SIM-Karten zugeordnet werden, sodass geschäftliche Kontakte auch automatisch mit der geschäftlichen Nummer kontaktiert werden – so kommt es beim Anrufer nicht zur Verwirrung.
Weiterhin denkbar ist es, dass der Nutzer einen Mobilfunkvertrag mit Restlaufzeit besitzt, der allerdings nur ein geringes monatliches Datenvolumen bereitstellt. Für die Restlaufzeit des Vertrages könnte mit dem zweiten SIM-Steckplatz eine weitere SIM-Karte mit einem zusätzlichen Datentarif genutzt werden. Dann ließe sich eine Einstellung auf dem Smartphone vornehmen, nach der sämtliche Gespräche über die Haupt-SIM-Karte; 3G oder 4G-Datenverbindungen aber über die zweite SIM-Karte getätigt werden.
Bessere Netzabdeckung
Wer im ländlichen Raum lebt, wird die insbesondere in Hinblick auf schnelles Internet langsame Datenverbindung kennen. Diese Engpässe führen häufig dazu, dass das Smartphone nur mit Einschränkungen verwendet werden kann. Hier wäre es denkbar, zwei SIM-Karten von jeweils unterschiedlichen Netzbetreibern zu verwenden und von einer größtmöglichen Abdeckung zu profitieren.
Top-Smartphones ohne Dual-SIM
Es zeigt sich also: für die zweite SIM-Karte gibt es durchaus einige nützliche Anwendungsfälle. Bei den Geräten ist die Auswahl mittlerweile recht groß, wenngleich Flaggschiffe wie das iPhone 8 oder X ebenso wie das Samsung Galaxy S8 zumindest hierzulande kaum mit diesem Feature ausgestattet sein dürften. Schuld daran sind die Netzbetreiber, die Wert darauf legen, dass das Smartphone auch mit dem dazugehörigen Vertrag verwendet wird – und nicht etwa mit einem günstigen Discount-Tarif.
Empfehlenswerte Dual-SIM-Smartphones gibt es trotzdem genug: das kompakte und leistungsstarke Honor 9 bietet beispielsweise auch dann noch ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis, wenn die Dual-SIM-Funktion gar nicht entscheidend ist. Günstiger aber mindestens ebenso empfehlenswert ist das Samsung Galaxy J7 Duos, welches zudem über ein großes 5,5″-Display verfügt. So findet sich für jeden Geschmack das passende Gerät.